Braut in Schwarz – ein Fauxpas?

Wer sich mit den Brautmodentrends 2018 eingehend beschäftigt hat, dem ist dieses Jahr etwas Neues aufgefallen, das wohl manchen Leser irritiert oder zumindest innehalten lässt – eine Braut in Schwarz?

Bei schwarz-weiß scheiden sich die Geister, man liebt oder hasst die Kombination, dazwischen gibt es wenig. Ich habe Menschen getroffen, deren Leben sich in diesen zwei „Nicht-Farbtönen“ abspielt – rein optisch natürlich – von der Wohnung über die Garderobe bis hin zum Hochzeitsoutfit. Das ist in dem Fall sicherlich kein Trend, sondern eine Lebenseinstellung.

Auch ich habe erstmal überlegt und nach längerem Nachdenken musste ich schmunzeln: als Teenager hatte ich tatsächlich von einer Hochzeit in schwarz mit roten Rosen geträumt. Einen Zeitungsausschnitt eines solchen Brautpaares hatte ich jahrelang in meinem Portemonnaie aufbewahrt, bis er sich schließlich, völlig abgegriffen, ganz wie Stoff anfühlte – ich denke Sie kennen das.

Nun ja, seit damals hat sich vieles geändert, aber dieses lustige Detail an das ich mich erinnerte, hat mich neugierig gemacht, diesem Trend auf den Grund zu gehen – sind auch Sie neugierig geworden?

Gehen wir die Möglichkeiten nach ihrer Intensität durch – von ganz dezent bis allover.

Dezente Akzente

Recht häufig wird ja ein weißes Kleid mit farbigen Akzenten besetzt.

Sei es nun die Lieblingsfarbe der Braut oder das farbliche Motto der Hochzeit.

Spitzenapplikationen oder Stickereien bieten sich an.

Darf es etwas mehr sein?

Wenn ja, kann man hier zusätzlich noch mit farbigen Accessoires die modische Idee unterstreichen. Fakt ist, dass auch in der Tagesmode schwarz-weiß immer und immer wiederkehrt – warum? Weil es kaum eine Farbkombination gibt, die so stilvoll ist. Man denke an die absolute Eleganz, die Kalligraphie ausübt: schwarze Tinte auf weißem Papier, das ist Eleganz pur. Trendfarben der Saison verblassen nach ein bis zwei Jahren während schwarz-weiß ein echter Dauerbrenner und niemals wirklich out ist.

Darf es noch etwas mehr sein?

Bei dieser Variante sind schwarz und weiß im Outfit fast gleichermaßen vorhanden sodass es richtig zweifarbig wird.

Ganz in Schwarz

Hat man sich für eine Abend- oder Silvesterhochzeit entschieden, stellt man sich unter Umständen die Frage, ob weiß wohl die passende Farbe ist. Hier bietet sich natürlich an, das gesamte Fest in Abendgarderobe (Herren im Smoking) zu gestalten. Die Braut kann selbstverständlich auf der Einladung darum ersuchen, dass die Farbe Schwarz an diesem Abend ihr allein gehört.

Rollentausch

Warum nicht einmal den Spieß umdrehen – Braut in Schwarz, Bräutigam im weißen Dinner-Jacket? Auch diese Idee lässt sich ganz wunderbar im Rahmen einer Abendhochzeit in Szene setzen.

 

Unglaublich wie viele Möglichkeiten es gibt und ich stelle fest, schwarz zieht mich immer noch in seinen Bann.

Jede Braut, der es ähnlich geht, stellt sich früher oder später die Frage ob sie nun gezwungen ist, ein reinweißes Kleid zu tragen wegen des Kontrasts. Die Antwort lautet “nein”, keines der im Artikel abgebildeten Kleider ist reinweiß. Es gibt so viele Abstufungen von gebrochenem Weiß. Das sehr helle Naturweiß zum Beispiel ist oft nur im direkten Vergleich von Reinweiß zu unterscheiden. Wichtig ist, dass die gewählte überwiegende Grundfarbe des Kleides bzw. der Teil des Oberteils Ihrem Teint schmeichelt.

Hätten Sie gedacht wie facettenreich die Braut in Schwarz(weiß) sein kann, als Sie die Überschrift gelesen haben? Ob Sie es nun, am Ende unseres Artikels, für einen unsinnigen Trend oder eine geniale Alternative halten, bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Vielleicht war dann die eine oder andere Anregung auch für Ihr nächstes Ball-Outfit interessant…